Vor ungefähr 3 Jahren begann der Kampf mit meinem Körper. Anfangs wusste ich überhaupt nicht was mit mir los war und ich schob alles auf die Arbeit. Stetig nahm ich an Gewicht zu und wusste nicht woher es kam und trotz Diäten konnte ich es nicht mal halten.
Die Arbeitsstelle die ich zu diesem Zeitpunkt hatte machte mich auf verschiedene Weisen unglücklich, doch wie sich herausstellte hatte es damit nichts zu tun. Über Wochen hinweg habe ich bis zu 14 Std. täglich geschlafen und mich trotzdem nur mit viel Kaffee in die Arbeit schleppen können. Ständig hatte ich Kopfweh, fühlte mich schwach und ausgelaugt, stand total neben mir, war ständig müde, scheute soziale Kontakte und hatte große Probleme mit dem Darm bzw. mit dem Magen. Meine Laune war grundsätzlich mies bis mäßig und ich neigte schon fast dazu depressiv zu werden. Aus meinem Freundeskreis zog ich mich fast komplett zurück und auch für Partynächte und auch allgemein für die Öffentlichkeit war ich nicht mehr zu begeistern. Oft fing ich einfach an zu weinen, ohne auch nur den Grund zu wissen und zweifelte an mir, an meinem Leben, ja eigentlich an allem. Wer mich etwas länger kennt wird diese Aussage wohl etwas seltsam finden, da ich immer ein recht ausgeglichener Mensch war der am liebsten lachte und andere zu lachen brachte. Auch kannte ich mich nicht als jemand der wegen jedem kleinen Kommentar oder Vorfall sofort in Tränen ausbricht. Doch das hauptsächliche Problem war, dass ich stetig zunahm und trotz Diäten und ständigen versuchen alla „Jetzt wird alles anders“ auf der Stelle trat und eigentlich alles nur schlimmer wurde.
Als sich noch dazu die Situation in der Arbeit verschlimmerte wagte ich mich zu meinem Hausarzt, um eine Kur zu beantragen. Ich erhoffte mir, dass jemand meine Essensgewohnheiten überprüft, die Ursache meines Wandels festgestellt wird, ich endlich abnehmen kann und ich nicht mehr so alleine mit diesem Problem dastehe. Zu dem Zeitpunkt ging ich immer noch zu meinem Hausarzt in meiner Heimatstadt, welche von München nur 40 km entfernt liegt. Widerwillig stellte er mir die Unterlagen für die Beantragung der Kur aus. Eigentlich war mir von Anfang an klar, dass ich das niemals durchbekommen werde, da es genug Menschen gibt die eine Kur dringender brauchen als jemand der sich fett „gefressen“ hat. Man merkt schon an meiner Schreibweise, dass ich einfach nur noch frustriert war und ich keinen Ausweg mehr sah. Mit der Zeit wurden auch meine Stimmungsschwankungen immer schlimmer und ich wusste selbst nicht mehr wie ich mit mir umgehen soll. Von Ärzten wollte ich zu diesem Zeitpunkt nichts mehr wissen und so ging das ganze Dilemma weiter – Monate über Monate.
Meinen Job habe ich zu einem Zeitpunkt des Nervenzusammenbruchs Hals über Kopf gekündigt und arbeitete übergangsweise in einem Strumpfladen als Verkäuferin. Nicht mein Traumjob aber war ich war arbeiten und habe etwas Geld verdient. Anfangs hatte ich die Hoffnung, dass ich etwas an Gewicht verlieren würde wenn ich den ganzen Tag auf den Beinen bin und mehr Bewegung habe, doch habe ich keine Verbesserung festgestellt. Das einzig gute an der Arbeit war, dass ich aus dem Büroalltag rauskam und mehr mit den Händen als mit dem Kopf arbeiten musste. Nach drei Monaten im Verkauf habe ich endlich wieder eine neue Arbeitsstelle gefunden und wollte neu starten. Das anfänglich positive Umfeld hat mir auch wieder mehr Spaß an der Arbeit gebracht und ich habe sehr viel dazugelernt. Konnte gleich nach 3 Monaten eine bessere Stelle innerhalb der Firma antreten und auch die direkten Kolleginnen waren (sind Sie immer noch :)) ganz wunderbar. Eine der besagten Kolleginnen brachte mich auch schließlich auf die Idee mich auf Unverträglichkeiten testen zu lassen. Als erstes begann ich alles glutenhaltige wegzulassen und merkte auch nach einigen Wochen schon eine deutliche Besserung. Doch irgendetwas stimmte noch nicht und ich suchte weiter.
In der Zwischenzeit habe ich auch einen neuen Hausarzt in München gefunden der mir als sehr kompetent und freundlich vorkam. Bei dem Thema Abnahme war jedoch auch dieser keine große Hilfe. Er entnahm mir eine Blutprobe um festzustellen, dass ich super Werte habe und die Sache war erledigt. Er gab mir noch eine Ernährungspyramide mit und meinte ich soll mir die mal anschauen. Ich wusste nicht ob ich weinen oder lachen soll. Eine Ernährungspyramide!!!! Seit Jahren mache ich nichts anderes als meine Ernährung umzustellen, neue Strategie auszuprobieren und sämtliche Kuren zu machen. Da war ich schon sehr erleichtert dann ENDLICH festzustellen, dass man nicht 3x täglich Pasta essen soll! Hätte mir das jemand nur früher gesagt. Ich merkte schon hier komme ich nicht weiter und ich versuchte es auf einem anderen Weg. Weg von der Schulmedizin!
Bei einer mir empfohlenen Heilpraktikerin lies ich mein Blut austesten und erhielt dann endlich die Ursache präsentiert. Darmpilz! Candida Albicans! Noch dazu habe ich so ziemlich jede Unverträglichkeit die man sich denken kann. Gluten, Histamin und Zucker stehen ganz oben auf der Liste! Ich erhielt einen ganzen Katalog an Lebensmitteln und Zusatzstoffen die ich nicht mehr essen darf. Anfangs war ich schon etwas geschockt. Was darf ich den jetzt überhaupt noch essen und werde ich die Unverträglichkeiten jemals wieder los? Doch war ich auch erleichtert ENDLICH einen Grund zu wissen und etwas ändern zu können. Zusätzlich habe ich gefühlte 1000 Medikamente verschrieben bekommen. Zum einen gegen den Darmpilz der nicht so einfach nur mit einer Diät auszuhungern ist und zum anderen für eine ganzheitliche Entgiftung und zur Ankurbelung des Stoffwechsels. Dann ging es los. Ich habe den wohl passendsten Moment gewählt diese Kur zu starten, nämlich kurz vor Weihnachten! Die Motivation war so groß, dass ich keinen Tag länger warten konnte, um endlich zu starten und etwas zu ändern. Leicht war es nicht über die Feiertage so absolut kein einziges Plätzchen oder Glühwein anzurühren. Absolut Tabu war eigentlich alles was in die Richtung Fertigprodukt ging oder auch sonst mit Zusatzstoffen belastet sein könnte. Außerhalb essen war eigentlich so gut wie unmöglich, da man nie genau sagen kann was wirklich alles verkocht wurde und auch nur das kleinste Fitzelchen Zucker schon wieder alles kaput machen kann. Schon nach kurzer Zeit des durchhaltens bemerkte ich auch schon einige Besserungen. Meine Laune stieg, ich wurde wieder aktiver und auch die Müdigkeit normalisierte sich. Jetzt nach ungefähr einem Jahr der Ernährungsumstellung kann ich sagen, dass ich fast wieder die alte bin.
Und wie das immer so ist – wenn es einem besser geht ist man schnell in der Gefahr alles wieder schleifen zu
lassen und vergessen ist was war. Genau diese Tendenz habe ich in der letzten Zeit bei mir festgestellt und deshalb möchte ich wieder voll durchstarten. Gefühlt geht es mir besser, doch muss jetzt auch endlich mal Gewicht runter. Meine Ernährung und mein Start in die Sportwelt werde ich hier mit euch teilen und bin gespannt auf die Zukunft.
Habt Ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?